Isar-Trekking - von München bis zur Isarquelle mit Egmont Strigl

Nach dem Frühstück setzen wir unsere Wanderung auf der Westseite der Isar fort und tauchen ein in eine ursprüngliche Wildflusslandschaft mit Kiesbänken, Weichholzauen und artenreichen Trockengebieten. Mit etwas Glück können wir hier zahlreiche Wasservögel beobachten, die im Naturschutzgebiet rund um den Ickinger Stausee brüten.

Am Ickinger Wehr wechseln wir die Flussseite und haben erneut Gelegenheit, Flöße bei der rasanten Durchfahrt durch die Floßgasse zu sehen – ein faszinierender Anblick. Kurz darauf erreichen wir das Naturschutzgebiet Pupplinger Au. Hier, im Bereich des Loisach-Zuflusses, erleben wir die beeindruckende Flussdynamik der Isar: Völlig unverbaut darf sie sich in zahlreiche Arme aufteilen und durch ein weitläufiges Kiesbett frei mäandrieren.

Gegen Mittag erreichen wir die Isarbrücke bei Wolfratshausen und kehren in einem der nahegelegenen Gasthöfe zum Mittagessen ein. Gestärkt wandern wir anschließend weiter entlang der Westseite des Flusses in Richtung Geretsried – vorbei an einigen der schönsten und naturnahsten Abschnitte der gesamten Isar.

Am späten Nachmittag erreichen wir unsere gemütliche Pension in Geretsried, wo wir zu Abend essen und entspannt übernachten.

Wir starten den Tag mit einem kurzen Spaziergang durch die Straßen von Geretsried, der größten Stadt an der Isar südlich von München. Bald schon erreichen wir wieder den Fluss und folgen seinem Lauf weiter nach Süden. Auf schmalen Pfaden wandern wir entlang von rauschenden Strudeln, hohen Uferböschungen und weiten Kiesbänken. Immer wieder entdecken wir Fraßspuren von Bibern – ein Zeichen der wilden, lebendigen Natur, die uns hier umgibt. Wer mag, kann unterwegs erneut ein erfrischendes Bad in der Isar nehmen.

Gegen Mittag erreichen wir über den Weitwanderweg München–Venedig den Aussichtspunkt Malerwinkel – den bisher höchsten Punkt unseres Flusstrekkings. Hoch über einer weit geschwungenen Flussschleife machen wir Rast, genießen die Aussicht und stärken uns bei einem Picknick für die letzte Etappe des Tages.

Der Weg führt uns weiter nach Bad Tölz. Vom Kalvarienberg werfen wir einen ersten, wunderbaren Blick auf die Stadt. Unter uns liegt das elegante Bäderviertel mit seinem nostalgischen Charme und die sehenswerte, mittelalterliche Marktstraße – der perfekte Ort für einen stilvollen Ausklang des Tages. Hier kehren wir ein und verbringen die Nacht in einem gemütlichen Hotel mitten in der Altstadt.

Nach dem Frühstück spazieren wir durch die schöne Tölzer Marktstraße hinunter zur Isarbrücke und folgen dem Fluss weiter auf seiner Ostseite in Richtung Lenggries. Auf unserem Weg wechseln sich typische Isar-Ökosysteme wie Schneeheide-Kiefernwälder und Weichholzauen mit der oberbayerischen Kulturlandschaft ab – immer mit Blick auf das Brauneck, den bekannten Münchner Skiberg.

Gegen Mittag erreichen wir die Bretonenbrücke, wo uns unser Taxi erwartet. Die Fahrt führt vorbei am eindrucksvollen Sylvensteinspeicher und bringt uns in das kleine Dorf Vorderriß. Der geschichtsträchtige Ort war einst Jagddomäne von König Ludwig II. und Prinzregent Luitpold – und auch der Schriftsteller Ludwig Thoma verbrachte hier seine ersten Lebensjahre. Wir kehren zum Mittagessen in einem traditionellen Gasthof ein.

Am Nachmittag wandern wir weiter durch das sogenannte „Bayrisch-Kanada“ – ein besonders unberührter Flussabschnitt der Isar mitten im riesigen Naturschutzgebiet Karwendel. Die Wildheit der Landschaft mit ihren klaren Wasserläufen, Kiesinseln und Bergkulissen erinnert tatsächlich an die Weiten der kanadischen Rockies.

Unser Ziel am Abend ist das Dorf Wallgau, das malerisch zwischen Karwendel- und Wettersteingebirge liegt. Dort genießen wir ein gutes Abendessen und übernachten in einem gemütlichen Landhotel.

Heute nähern wir uns auf der Ostseite der Isar zunehmend dem Hochgebirge. Links von uns ragen die schroffen Zacken des Karwendels empor, rechts begleitet uns das mächtige Wettersteingebirge – eine beeindruckende Kulisse, die uns den alpinen Charakter dieser Etappe deutlich spüren lässt.

Inmitten dieses eindrucksvollen Tals erreichen wir gegen Mittag das malerische Geigenbauerdorf Mittenwald. Nach dem Mittagessen bleibt Zeit für einen kleinen Rundgang durch den historischen Ortskern mit seinen kunstvollen Lüftlmalereien – ein typisches Merkmal oberbayerischer Handwerks- und Hauskultur.

Dann verlassen wir für einen Moment die Isar und „gehen ein wenig fremd“: Wir folgen der Leutasch, einem Seitenfluss aus Tirol, und steigen in die spektakuläre Leutaschklamm ein. Auf schmalen Stegen erleben wir schwindelerregende Tiefblicke in die tiefe Schlucht – und sehen, welch beeindruckende Formen Wasser über lange Zeiträume hinweg schaffen kann.

Zurück im Isartal geht es weiter südwärts, bis wir schließlich an der Porta Claudia ankommen – der ehemaligen Grenzbefestigung zwischen Bayern und Tirol. Direkt dahinter liegt unser heutiges Ziel: der Ort Scharnitz, wo wir uns in einem gemütlichen Gasthof einquartieren und den Tag entspannt ausklingen lassen.